Blog

  • Kurzer Ausflug in die europäische Geschichte

    Gerade befindet sich unser Tech-Admin Irshad aus Indien in New York. Im Prinzip ist er ein ganz netter Kerl, von seiner beruflichen Kompetenz will ich jetzt mal nicht erzählen! 🙂 Da wir nebeneinander sitzen, betreiben wir natürlich ein bisschen Smalltalk und er fragte mich heute ein bisschen über Österreich und dessen Landschaft aus. Natürlich gab ich nur das Beste von mir, aber das entspricht ja auch der Wahrheit! Interessant, bzw. eher erschreckend war jedoch, als ich ein wenig von der Geschichte Österreichs erzählte und wie groß es einmal war. Prompt viel das Wort Hitler. Ich stelle ihn richtig und sagte ihm, dass der erst für den 2. Weltkrieg verantwortlich war, jedoch nicht für den 1. Also erzählte ich ihm auch von den 2 Weltkriegen und mitten drinnen, als ich ihm von Hitler und seinen geisteskranken Taten, bzw. seinen Massenmorden berichtete, fragte er mich, ob dass denn jetzt heißt, dass keine Hitlerstatuen in Deutschland stehen! Zuerst traute ich meinen Ohren nicht, doch dann kam mir wieder in Erinnerung, dass Michael Kopp schon mal so eine ähnliche Frage gestellt, bzw. so eine ähnliche Geschichte zu Ohren bekommen hat. Und anhand seines Gesichtsausdrucks bemerkte ich, dass er die Frage wirklich ernst meinte! Nun ja, ich holte also noch tiefer aus, und gab ihm einen Crashkurs bezüglich Nazis und 2. Weltkrieg. Weiters gab ich ihm den Ratschlag, falls er mal nach Österreich oder Deutschland kommen sollte, besser nicht nach den Statuen zu fragen, da das eventuell böse für ihn enden könne.

    Irgendwie ist es ein wenig erschreckend für mich, dass sich die Geschichte des 2. Weltkrieges nicht bis nach Indien fort getragen hat. Noch Erschreckender ist es, dass sie meinen Hitler sei unser Held gewesen. Andererseits kann ich es auch wiederum verstehe, denn ich weiß quasi auch nichts über die Geschichte Indiens außer, dass die Briten mal kurz vorbei geschaut haben…

  • Edge of Darkness

    Am Freitag kam der neue Mel Gibson Film „Edge of Darkness/Auftrag Rache“ in die Kinos. In Österreich dauert es noch bis Mitte März. Der Film handelt vom einem Bostoner Polizisten – Thomas Craven – der mit ansehen muss, wie seine Tochter vor seinen Augen erschossen wird. Alle nehmen an, dass er selbst das Ziel gewesen ist, der Schütze ihn aber verfehlt hat. Als Craven allerdings eine Waffe in den Sachen seiner Tochter findet, wird er über das Motiv des Killers skeptisch und fängt an nach zu forschen. Dabei stößt er auf eine groß angelegte Intrige und wird selbst zum Ziel, da er die nationale Sicherheit gefährdet!

    Was sich von der Story ganz gut anhört und sich im Trailer recht gut gemacht hat, stellte sich leider als Flopp heraus! Die Intrigen sind nicht sehr weit reichen und das wahre Motiv stellt sich bereits sehr bald heraus, was den Film leider in die Länge zieht. Das Ganze ist eine Neuverfilmung von „Die Plutonium-Affäre“ aus dem Jahre 1985. Man bekommt leider weder eine schön verzwickte Verschwörung, noch einen Haufen Aktion geboten. Zusätzlich machen ein paar zu offensichtliche Filmfehler den Streifen noch schlechter. Leider gibt es hier auch nur 2 Movie-Venzis! Nach Book of Eli kann ich nur sagen: Hoffentlich bleibt dieses Film-Jahr nicht weiterhin so enttäuschend!

  • Freitag Abend

    Gestern war ja mal wieder Wochenende angesagt und meine Stimmung war mal wieder für „Voigas“ wie es Pumsti so schön sagen würde. Los gings erst mal mit Abendessen im Katja – dem österreichischen Restaurant, das Gösser und Stiegl vom Fass hat! 🙂 Ich versuchte diesmal die „Austrian Meatballs“ und hoffte auf faschierte Laibchen. Leider wurde ich da etwas enttäuscht. Es handelte sich eher um deutsche Fleischbällchen, aber so schlecht waren sie ja zum Glück nicht. Zu uns gesellte sich dann später noch Lukas, ein Salzburger Student, der ein halbes Jahr in San Diego und dann noch ein halben Jahr in New York war/ist. Für ihn gehts wieder zurück nach Österreich mit Ende Februar. Nachdem wir gegessen und ein paar Stiegl getrunken hatten, machten wir uns auf in die Apotheke. Nicht weil es uns so schlecht ging! Bei der Apotheke handelt es sich um eine sehr gut mit Absicht versteckte Cocktail Bar. Gehören tut diese dem Albert – einem gebürtigen Grazer. Albert ist im Gastgewerbe groß geworden und war schon immer fasziniert von Cocktail mixen. Hier herüben hat er dann eben die Apotheke aufgemacht, welche eine europäische Apotheke des 19. Jahrhunderts wider spiegeln soll. Nur dass es anstatt von Medizin Cocktails zusammen gebraut werden. Die Bar ist echt toll und hat eine nette Atmosphäre, wenn man erst mal drinnen ist. Allerdings kosten die Cocktails 15 Dollar, was das ganze dasnn eher zu einem teuren Spass werden lässt. Das wiederum zieht natürlich die „Gödigen“ wieder an, die glauben, dass sie was Besseres sind. Aber ich denk trotzdem, dass ich ab und zu mal vorbei schauen werde. Noch dazu weil diese Bar grad mal 5 Minuten von mir entfernt ist! 🙂

    Was auch noch witzig war, ist die Tatsache, dass ich wieder mal bestätigt wurde, dass die Welt ein Dorf ist! So hab ich gestern Magdalena und ihren Freund kennen gelernt. Und jetzt kommts: Die wohnt am Pöstlingberg! 😉 Tja, selbst in New York hab ich keine Ruh von den Österreichern – aber das ist auch gut so! 🙂

  • Post aus Riga

    Heute gabs eine kleine Überraschung für mich – es erreichte mich eine Ansichtskarte aus Riga! 🙂 Meine Großcousine Manu hat die letzten 6 Monate ihr Auslandssemester in St. Petersburg absolviert und sich gedacht: Wenn ich schon mal hier bin, dann gestalte ich die Heimreise etwas spannender. Sie ist also dann anstatt direkt nach Wien zu fliegen mit dem Bus von St. Petersburg nach Tallinn/Estland, Riga/Lettland und Vilnius/Litauen weiter gefahren um noch etwas mehr von der ehem. Sowietunion zu sehen. Seit ihrer Abreise aus Österreich hat sie natürlich vieles erlebt, die Fotos dazu (falls mal wer von euch da rauf will), findet ihr auf ihrer Picasa-Seite.

    Viel ist ihr leider nicht eingefallen, aber der Gedanke ist es, der zählt! 😉 Interessant ist auch, dass die Karte nur 6 Tage von Riga nach New York gebraucht hat – schneller als ich mir dachte! Tja Manu, vielen lieben Dank nochmals!

  • Neues von der Front: 2010 Kick-Off

    {password}Heute war es wieder mal so weit und es gab das Kick-Off TownHall für 2010. Interessant ist schon mal, dass das TownHall verschoben wurde, was für unsere Firma eigentlich eher ungewöhnlich ist! Aber schließlich stellte sich das auch noch herraus! Also was gibts Neues für heuer:

    Prinzipiell muss man dem CEO und COO schon lassen, dass sie das Reden drauf haben. Hört man ihnen einfach nur zu, so glaubt man, alles wird gut und man ist im sicheren Hafen. Nun ja, die Realität ist jedoch ein bisschen anders, wenn man die/einige Fakten kennt. Auf jeden Fall ist die Prognose heuer wieder, dass wir 3 Millionen Dollar Gewinn machen werden. Die Kosten sind mittlerweile auf die Hälfte reduziert im Vergleich zu 2007. Einerseits durch das Schließen von Österreich, andererseits durch andere Einsparungen. Die Schließung von Österreich tut mir zwar nach wie vor noch weh (und ich bin der letzte Mohikaner.. ähm Österreicher in Development, der überlebt hat) und ich glaube nach wie vor, dass es einer der größten Fehler meiner Firma war dies zu tun, aber leider muss ich auch sagen, dass ich mittlerweile durchaus verstehen kann, warum wir Österreicher in New York als „Raunzer“ bekannt waren. Da spielen natürlich einige Faktoren mit, aber wie dem auch sei, es schmerzt nicht mehr die Möglichkeit zu haben dieses Wissen zurück nach Österreich tragen zu können so wie ich mir das am Anfang gedacht habe. Aber zurück zum Wesentlichen: Die Zahlen für heuer beruhen natürlich wieder mal auf unsere tolle Pipeline, also Deals, die wir noch gar nicht gemacht haben. Witzig ist, dass einer mit dabei war, wo letzte Woche grad mal die Präsentation statt gefunden hat – aber da kann Joe mehr erzählen! 😉 Was mich ebenfalls stuzig macht, sind die 3 Millionen… das ist ungefähr der Betrag, den wir jedes Jahr Minus machen, aber wir werden sehen. Lizenzerträge sind übrigens ein Drittel unserer Gesamteinnahmen, also eigentlich noch immer gar nicht so wenig, was wir heuer wieder verkaufen müssen/sollten. Interessant war auch der Development-Part vom COO. Prio Nummer 1 hat Usability, was meiner Meinung auch schon längst überfällig ist und zwar in allen Bereichen unseres Produktes! So soll heuer ein „Daily Life at the Customer“ Lab eingeführt werden, dass das tägliche Leben eines Kunden simuliert um so schon auf Probleme im Vorhinein drauf zu kommen. Das ganze hört sich für mich nach wie vor nach dem ConnectionsLab an, dass meiner Meinung mittlerweile fehlgeschlagen ist, da dort gar nichts mehr passiert (hab das sogar per Email vom Team Lead, dass sie momentan sowieso nichts laufen! ;)) Conlab war soweit ich weiß genau dafür eingeführt worden. Es sollte ein Lab sein, dass permanent die aktuellsten Daten lädt – wie der Kunde – und so auf Issues im Bereich Connections/Daten drauf kommt. Das klappte auch ganz gut, als es noch in NY betrieben wurde. Conlab konnte zwar selten das primäre Ziel erfüllen, da sie immer ein Haufen Bugs im Vorhinein fanden, aber aus Firmensicht war das ja eigentlich nicht schlecht. Seitdem es jedoch nach Indien ausgelagert wurde, ist meiner Meinung das Know-How mit den Leuten in US mit gekündigt worden. Nun ja, wie dem auch sei: Ein neues Lab soll eingerichtet werden und das Conlab weiterhin bestehen. Auch recht! Meiner Meinung nach sollte jedoch erst mal hinterfragt werden warum wir ein neues Lab brauchen und Conlab das nicht machen kann. Denn solange wir nicht wissen, was beim ConLab schief gelaufen ist, wird das neue Lab wieder nichts werden. Erfreulicher jedoch ist, dass sich noch immer ein anderer Österreicher vom AT Office in der Firma befindet: Unser QA Zar wurde bis März 2010 verlängert um QA, bzw. den neuen Manager in Indien aufzubauen. Zumindest bin ich noch nicht ganz allein, aber der Tag wird kommen! 😉 Ein weiterer interessanter Punkt war Test Automation. Wir bekamen irgendwelche schwindlichen Folien zu sehen, wieviele automatische Testcases es für die MSFs gibt. Witzig war, als Don dann mal nach fragte, wie denn so ein Testcase definiert ist und wie die Tests ausgehen. Der COO meinte dann, er könne ihm die Details natürlich gerne mal ausführlich in seinem Büro erklären. Und jetzt kommts: Don ist nicht PSG, oder jemand anderer, der mit den Bugs kämpft – nein er ist Sales! Na wenn sich schon mal unsere Salesguys über QA Sorgen machen…. Weiteres gabs eine nette Slide, die meinte, dass wir overall um die 5,000 unit tests haben (was ich nicht beurteilen kann, aber) die binnen 30 Minuten ausführbar sind und auf allen CEN environments biweekly, also 2 mal die Woche laufen. MOMENT! Erstens war das die Zeit, die der AutoInstaller vor ca. einem Jahr brauchte, um eine Baseline aus zu setzen, und das auch nur auf Linux. Mittlerweile werden wieder unzählige Packages mit installiert. Grad letzte Woche sah ich, dass wenn ich sage, dass ich keine Workstations will, mir die Zip files trotzdem kopiert und extrahiert werden. Ein GT ist da zwar nett und schön, aber den bekommt leider immer noch Herr Steinmetz assigned, was mir nicht recht weiter hilft…. Zweitens kann ich mit 99% Sicherheit sagen, dass wir nicht auf allen CEN environments laufen! Ich bin mir sicher, dass sich keine Solaris Tests darunter befinden und die Websphere/JBoss tests stell ich jetzt auch mal in Frage! Ebenso sauer aufgestoßen ist, dass der SCB Deal natürlich wieder mal rein PSG Indien zu verdanken war und Österreich denen überhaupt nicht den Arsch gerettet hat. Aber gut, ich kann natürlich auch verstehen, dass Österreich nicht mehr zu öft erwähnt werden soll.

    Aber man will ja nicht nur schwarz malen und es gab durchaus auch Positives zu hören:

    Die gute Nachricht Nummer 1 und auch der Grund, warum dass wir das TownHall verschoben haben, ist dass wir endlich den ersten Broadridge Deal unterzeichnet haben – und zwar gestern! PSG hat zudem auch schon einiges an Kohle für heuer fix unterschrieben. Weiters wurde gesagt, dass unser Produkt endlich einen WOW! Effekt bei Präsentationen erzielen muss. D.h. dass wir einige Deals in der Vergangenheit verloren haben, weil wir das ganze Spektrum unseres Produktes präsentiert haben, unsere Konkurenten jedoch nur mit einem Laptop mal vorbei gekommen sind, den Interessenten genau das gezeigt haben, was er sehen wollte und noch dazu billiger war als wir. Das Ganze zieht wieder mal auf Usability ab und ich muss sagen, ich bin froh, dass das endlich in Angriff genommen wird! Was es auch noch heißt: Es wird endlich mal evaluiert, warum wir nicht mit halten können, was uns wiederum ermöglicht unsere Schwächen endlich transparent zu machen. Ebenso gut zu hören war, dass wir immer noch ca. 25% am Marktanteil halten. Der Rest wird von um die 8 Mitbewerbern geteilt. Und zu guter Letzt gab es noch ein paar Mantras für 2010. Und die aller letzte sagte (endlich): NO EXCUSES! Das ist auch ein Punkt, der mir schon lange ein Dorn im Auge war. Ganz gleich, was verbockt wurde, oder was nicht erreicht wurde. Es war immer egal und es gab keine oder sehr sehr verspätet Konsequenzen. Das muss aufhören. Wurde was nicht erreicht, oder wurde etwas versaut, so gilt es raus zu finden warum es schief gegangen ist um so den Prozess optimieren zu können. Ich werde wohl heuer ein paar mal auf diese Phrase zurück greifen (müssen)! Schließlich ist Ärsche treten eine meiner Lieblingsbeschäftigungen! 😉

    Nach dem TownHall gabs dann noch Futter und ein paar Bier, sowie Wein und eine kleine Verlosung (4 Preise). Ich habs zwar heuer mal nicht zum Associate of the Year geschafft (1 Jahr hab ich ja noch!), dafür gewann ich jedoch den ersten Platz bei der Verlosung: 50 Dollar irgendwo einzulösen, wo aus Visa-Kreditkarten genommen werden – es wird wohl eine Bar werden! 😉 Als Tom meinte, wann ich denn die Runde schmeissen werde, sagte ich nur, dass wir auf der Stelle gehen könnten. Sein Kommentar war: Frag nie einen jungen Kerl, ob er mit dir auf einen Drink geht! 🙂 Weiteres meinte unser CEO dann noch, dass wir uns das Essen gerne mit nach Hause nehmen können. Ich sagte zu ihm: Wen interessiert das Essen, was ist mit dem Bier? Nun ja, 2 6er Hittn sind bei mir jetzt im Kühlschrank und Bob meinte nur: Gerald du bist mein Idol! Hm… sollte das nicht eher umgekehrt sein? Als ich ihn fragte warum, meinte er: Du bist genau so wie ich in deinem Alter immer sein wollte! 🙂 Nun ja, der Venz-Man rockt eben und hat mal wieder voll abgeräumt! 😉 Aber danke für das Kompliment Bob… spätestens wenn ich mal wegen „Erregung öffentlichen Ärgernis“ hinter Gitter schlafe, wirst du deine Meinung ändern! 😀
    Pumsti und ich beschlossen anschließend sich noch ein paar Bier zu genehmigen, da irgendwie keiner auf ein After-TownHall-Bier wollte. Überraschenderweise kam der COO rein, schloss sich uns an und meinte: Wie wars Leute, ich will eure ehrliche Meinung hören! Nun ja, die ganz ehrliche Meinung bekam er natürlich nicht von mir, aber ich gab meine Bedenken bezüglich Conlab und dem neuen Lab preis sowie auch ein paar andere Dinge. Pumsti fügte ebenfalls einige andere Punkte hinzu. Das Gespräch war echt interessant. Er schien unsere Bedenken/Anregungen zu verstehen und meinte, er wird mal aufzeigen, was in den letzten Jahren falsch gemacht wurde bzw. gescheitert ist und warum. Ebenfall ein wichtiger Punkt, wie ich denke – aus Fehlern lernen! Er meinte, das wird ihm sogar Spass machen.

    Hier bleibt mir eigentlich nur mehr zu sagen, dass es immer wieder gut ist, zumindest zu hören, was so vor sich geht. Was man den Beiden lassen muss, ist, dass sie zumindest motivieren können. Hat man sich vorher gefragt: Warum mach ich den Scheiss eigentlich noch?, so gibt solch eine Ansprache durchaus wieder den Durchblick. Ob sich jedoch der Rest so raus stellt, wird sich zeigen. Meine Erfahrungen der letzten Jahre zeigen, dass das nicht der Fall sein wird, aber ich lass mich natürlich jederzeit gern eines Besseren belehren!

    Ach ja! Für alle, die sich noch an den PEP erinnern können: Dieser wurde endlich eingestampft und durch ein 4-Seiten MAC ersetzt…. mal sehen, ob der wirklich soviel besser wird! 😉